288 | Bahnhof Süd Langnau im Emmental |
Gutachterverfahren: 2017–2018 Architektur: von Ballmoos Partner Architekten / von Ballmoos Krucker Architekten / Viktor Burri Architekten Umgebung: Maurus Schifferli Landschaftsarchitekt Wettbewerb: 2019 | |
Architektur: | von Ballmoos Partner Architekten |
Umgebung: | Maurus Schifferli Landschaftsarchitekt |
Bauherrschaft: | Bay Management AG |
Fotografie: | Modellbau Zaborowsky |
Adresse: | Sägestrasse, 3550 Langnau |
Die spezifischen Eigenschaften des Areals bilden die Grundlage für die Setzung der städtebaulichen Ordnung: Die Zugänge vom Bahnhof führen direkt auf einen mittigen Platz, an dem vier Bestandesbauten und -artefakte an die Geschichte des Gebiets erinnern. Das Sagihaus ein mächtiges, barockes Bauernhaus als Denkmalobjekt; die alte Schreinerei, die an die gewerbliche Vergangenheit des Gebietes erinnert; der Holzunterstand als neu zu belebendes Relikt und der Gewerbekanal, der arealübergreifend als wichtiger Zeuge der industriellen Epoche Langnaus gilt. Die übergrosse Tiefe des Areals in der Mitte eröffnet das Potenzial eines innenliegenden Aussenraums entlang dem Kanal, der als Element der Identität und Erinnerung auch Generator der inneren geometrischen Ordnung wird. Die Volumen sind in Grundriss und Aufriss gegliedert und geben ihre wahre Dichte erst auf den zweiten Blick preis. Die geometrische Hinwendung der Bauten erzeugt an den Rändern entlang der Strasse eine dem historischen Zentrum Langnaus verwandte Porosität des Stadtkörpers. Auch wenn eine Vielzahl von Bestandesgebäuden zurückgebaut wird, um ein neues Quartier zu realisieren, scheint es wichtig, am öffentlichsten Ort nicht nur das denkmalgeschützte Sagihaus und denr Gewerbekanal zu erhalten, sondern mit zwei weiteren Zeitzeugen ein Ensemble zu bilden. Gerade für die erfolgreiche Entwicklung und Belebung des neuen Arealss ist es wichtig, einen Stabilisierungspunkt von Anfang an zu haben. Dabei können Zwischennutzungen, oft Startups und Kreativgewerbe, als verlängerter Arm der Geschichte eine tragende Rolle in der Phase des Umbruchs bedeuten. Ein Regelwerk für die Architektur soll eine kontrollierte Diversität für das neue Quartier erzeugen. Neben der Aufnahme von typologischen Eigenheiten, wie z.B. ein konsequentes Öffnungsverhalten mit reduzierten Formaten, entsteht mit einer Rückbindung an regionale Traditionen eine kollektive Identitifizierung. Es sind nicht nur die Typologien und Materialien selbst, die Erinnerungen und Konnotationen hervorrufen, die Identifikation mit traditionellen Herstellungsweisen und Bauarten geschieht auch über die persönliche Anteilnahme und Erfahrung der entsprechenden Prozesse: die Rückbindung an regionale Kultur als Mittel zur Kontinuität und Identifikation.
Die spezifischen Eigenschaften des Areals bilden die Grundlage für die Setzung der städtebaulichen Ordnung: Die Zugänge vom Bahnhof führen direkt auf einen mittigen Platz, an dem vier Bestandesbauten und -artefakte an die Geschichte des Gebiets erinnern. Das Sagihaus ein mächtiges, barockes Bauernhaus als Denkmalobjekt; die alte Schreinerei, die an die gewerbliche Vergangenheit des Gebietes erinnert; der Holzunterstand als neu zu belebendes Relikt und der Gewerbekanal, der arealübergreifend als wichtiger Zeuge der industriellen Epoche Langnaus gilt. Die übergrosse Tiefe des Areals in der Mitte eröffnet das Potenzial eines innenliegenden Aussenraums entlang dem Kanal, der als Element der Identität und Erinnerung auch Generator der inneren geometrischen Ordnung wird. Die Volumen sind in Grundriss und Aufriss gegliedert und geben ihre wahre Dichte erst auf den zweiten Blick preis. Die geometrische Hinwendung der Bauten erzeugt an den Rändern entlang der Strasse eine dem historischen Zentrum Langnaus verwandte Porosität des Stadtkörpers. Auch wenn eine Vielzahl von Bestandesgebäuden zurückgebaut wird, um ein neues Quartier zu realisieren, scheint es wichtig, am öffentlichsten Ort nicht nur das denkmalgeschützte Sagihaus und denr Gewerbekanal zu erhalten, sondern mit zwei weiteren Zeitzeugen ein Ensemble zu bilden. Gerade für die erfolgreiche Entwicklung und Belebung des neuen Arealss ist es wichtig, einen Stabilisierungspunkt von Anfang an zu haben. Dabei können Zwischennutzungen, oft Startups und Kreativgewerbe, als verlängerter Arm der Geschichte eine tragende Rolle in der Phase des Umbruchs bedeuten. Ein Regelwerk für die Architektur soll eine kontrollierte Diversität für das neue Quartier erzeugen. Neben der Aufnahme von typologischen Eigenheiten, wie z.B. ein konsequentes Öffnungsverhalten mit reduzierten Formaten, entsteht mit einer Rückbindung an regionale Traditionen eine kollektive Identitifizierung. Es sind nicht nur die Typologien und Materialien selbst, die Erinnerungen und Konnotationen hervorrufen, die Identifikation mit traditionellen Herstellungsweisen und Bauarten geschieht auch über die persönliche Anteilnahme und Erfahrung der entsprechenden Prozesse: die Rückbindung an regionale Kultur als Mittel zur Kontinuität und Identifikation.